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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 140

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
140 Mittlere Geschichte. itev in vieler Fürsten Dienst zu treten, die ihre Tapferkeit und Treue gut bezahlten. 2. Italien. § 56. Wichtiger, wiewohl keineswegs nachtheilig, war für Deutschland der Verlust Italiens. Die blühenden Städte Oberitaliens hörten um 1270 auf, die Oberhoheit der deutscheu Kaiser anzuerkennen. Unter sich verbunden hätten sie eine große Macht bilden können. Aber sowohl eigene Eifersucht als auch die Politik des Pappes ließen keine Gesammtheit aufkommen: und so weifen sie stets in blutigen Kriegen mit einander begriffen. In den Städten selbst wütheten noch dazu zwei Parteien, der Adel und das Volk, gegen einander, ganz wie in den alten Griechenstädten. Am blühendsten wurden Mailand, Florenz, Genua, Pisa, und vor Allen Ve-n e d i g. Letztere Stadt war seit der Völkerwanderung auf mehr als 100 Inseln erbaut worden, die durch La-guneu vom festen Laude getrennt, mittelst 306 Brücken verbunden sind; so stieg sie gleichsam aus dem Meere empor. Statt der Hauptstraßen erblickt man hier Kanäle, statt der Karren Barken und statt der Staatswagen schwarze Gondeln. Die Stadt bekam seit 697 einen Herzog (Doge); aber die ursprüngliche Demokratie verwandelte sich bald in eine drückende Adelsherrschaft. Als Venedig 1173 im Kampfe mit dem Kaisersohne Otto 48 Schiffe im adriatischen Meere vernichtete, gieng der Papst dem siegenden Dogen Ziani entgegen und überreichte ihm einen goldenen Ring mit den Worten: „Nimm diesen Ring und wirf ihn in's Meer, als ein Zeichen, daß ihr euch mit ihm vermählet, wie sich ein Mann mit dem Weibe vermählet, und daß ihr anf gleiche Weise über das Meer herrschet. Thut dieß alle Jahre, daß die Welt erkenne, das Meer sei durch eure Tapferkeit euer eigen geworden." Darum fuhr jährlich, so lange die Republik bestand, der Doge mit dem Adel aus einer Festbarke zu dieser Ceremonie aus. Venedig zog den Alleinhandel mit

2. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 24

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 24 — Vergleiche die Flüsse der Halbinsel und Deutschlands nach Länge, Richtung, Nutzen u. s. w. An Steilküsten können sich nur Küstenflüsse (Deutschland, S, 86, 88), an langen Abhängen größere Flüsse entwickeln. Länge und Richtung der Flüsse richten sich nach der Bodengestalt. Der gitterartige Aufbau der Gebirge verhindert die Entwicklung eines größeren Flußgebiets. Die Flüsse befruchten das Binnenland, in den Thälern finden wir Straßen und Eisenbahnen, die dem Verkehr dienen. Die Querthäler schueideu in die Kämme der Gebirge eiu, so daß sie als Pässe den Verkehr über das Gebirge vermitteln. Weise die natürlichen Grenzen an den Staaten der Bal- kanhalbiusel nach! Resultat: Die Bodengestalt hat auch Einfluß auf die Staaten- bildung. Italien. Ziel: Das Land der alten Römer und das Land der Sehnsucht germanischer Fürsten und Völker. I. Vorbereitung: Die Machtentfaltung Roms, die Ausbreitung der römischen Herr- schaft über die Länder am Mittelmeer nnter Fabrizius, Cäsar, Augustus. Vermutungen über die Ursachen (Siehe Darb., 1. Frage!). Vergebliche Kämpfe der Cimbern und Teutonen um das Land ihrer Sehnsucht. Wanderuugen der Westgoten durch Italien bis an den Busento unter Alarich. Kurl der Große besiegt den Lombardenkönig Desiderius und laßt sich 800 zum römischen Kaiser krönen. Otto der Große vermählt sich in Pavia mit Adelheid und erhält die eiserne Krone der Lombarden. Barbarossa unternimmt 5 Römerzüge, um das Ansehen und die Herr- schaft der deutscheu Kaiser auf der Apenninenhalbinsel wieder herzu- stellen. Im Mittelalter wanderten Pilger nach Rom, um vom Papste Vergebung der Sünden oder die Befreiung vom Banne zu erlangen. In diesem Jahrhunderte verherrlichten Dichter das Land ihrer Sehn- sucht. Göthe singt: „Kennst du das Land, wo die Citronen blüh'n?" Viele Kranke suchen und finden an der Riviera Heilung. Florenz und Rom ziehen wegen ihrer Denkmäler aus Carrarischem Marmor zahlreiche deutsche Künstler an. Viele Reisende besucheu jahrlich die oberitalieuischeu Seen, Mailand und Venedig oder besteigen den Vesuv.

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 707

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 243. Übersichtliche Darstellung der neuesten Geschichte. 707 des Protestes Englands, das selbst ein Verbot des Sultans erwirkt hatte, ausführte. Die im Jahre 1855 begonnenen Arbeiten ins. wurden in ihren Hauptteilen 1869 vollendet, und wohuteu auf i8ss. Einladung des Vizekönigs der Eröffnungsfeierlichkeit auch der Kaiser vou Österreich, die Kaiserin der Franzosen und der Kronprinz uon Preußen nebst vielen andern vornehmen und gelehrten Persönlichkeiten bei. Die Schwierigkeiten, welche überwunden werden mußten, waren ungeheuer. Dreißigtausend Arbeiter mußten mehrere Jahre lang in einer Wüste beschäftigt werden, in welcher es kein trinkbares Wasser gab. Durch die Pacific-Eisen-bahn und den Kanal, der das Mittelländische Meer mit dem Noten Meere verbindet, ist es möglich geworden, über New 2)ork, San Franzisko, Hongkong (in China) und Suez eine Reise um die Welt innerhalb einer Zeit von 90 Tagen zu machen. Durch den Kanal von Suez wird aber der alte Seeweg nach Ostindien überflüssig, und der Welthandel wird wieder seinen natürlichen Gang durch Süddeutschland und Italien nehmen, wie zur Zeit des Mittelalters. Kaum daß dieses Niesemverk vollendet war, unternahm Herr von Lesseps den Durchstich der Landenge von Panama, an dem gegenwärtig gearbeitet wird, wodurch die Südsee mit dem atlantischen Ozean in Verbindung gebracht werden soll. Der Durchstich der Landenge von Korinth ist nur eine Frage der Zeit, und es ist sogar der großartige Gedanke aufgetaucht, die Wüste Sahara in ein Meer zu verwandeln. Dagegen sind der Durchbruch des Mont Cenis und der 29. Februar 1880 volleu- 29. Fe-bete Durchbruch des Gotthard in einer Tiefe von 14 920 m issa verhältnismäßig geringe Unternehmungen. Auch die Pyrenäen sollen durchbrochen werden, um Spanien und Frankreich unterirdisch zu verbinden, und ist ein diesbezüglicher Gesetzentwurf bereits den Cortes vorgelegt. Der menschliche Geist rastet nicht, und es wird für denselben bald kein Hindernis mehr geben. 705) Die katholische Kirche, jöie Hüterin und Bewahrerin der göttlichen Offenbarung, bewährt wie zu aller Zeit, so in unsern Tagen, ihre niemals schwindende Lebenskraft. Nachdem Pins Ix. das Zeitliche gesegnet, versammelten sich die Kar-s. Fe- binäte schon zwölf Tage nach dem Tode und zwar so vollzählig, 187& wie noch zu keiner Papstwahl, und einigten sich schon am zweiten Tage beim dritten Wahlgange aus den Kamerlengo der heiligen römischen Kirche, den Erzbischof von Perugia Kardinal Joachim Pecci, der auch alsbald von den Mächten anerkannt wurde und als Leo Xiii. den heiligen Stuhl bestieg. Als würdiger 26. Fe- Stellvertreter Jesu Christi saßt er seine Mission als eine Mission 1$” der Versöhnung und des Friedens aus. Möge ihm Gott die 30*

4. Bd. 2 - S. 85

1873 - Köln : Schwann
85 88- Deutschland im fünfzehnten Jahrhundert- mter der Regierung des Kaisers Friedrich Iii. ^reichte die deutsche Nation dem Kaiser eine Reihe von Beschwerden ein; sie beklagte sich, daß die deutsche Nation zurückgehe, an Macht und Ansehen verliere, daß zu viel Geld nach Rom gezogen würde. Auf diese Beschwerdeschristen antwortete Aeneas Sylvius Piccolomini, Geheimschreiber des Kaisers, aus folgende Weise: „Mit Unrecht sagt man, daß das deutsche Land verringert sei. Einst machten Rhein und Donau die Grenzen, jetzt strömen sie mitten durch deutsche Gefilde. Wir haben die Elbe, die Oder, die Weichsel überschritten und uns ausgedehnt im Norden wie im Süden. Die deutsche Nation ist umfassender, als sie je gewesen ist, Lein anderes Volk kann ihr sich an die Seite stellen, und Gott ist sicht* barlich mit ihr. Und wer könnte leugnen, daß die Gesittung dieses Volkes weit fortgeschritten ist gegen ehedem? Wir erblicken überall wohl bestellte Felder, neu umgebrochenes ^and, Weinberge, Obst- und Blumengärten um die Städte und auf dem Lande, Wohnungen voll von Verfeinerungen des Lebensgenusses, stattliche Landhauses Bergspitzen gekrönt mit Burgen, Städte mit festen Mauern umgeben, reiche Handelsplätze, an denen oft ein großer Strom hergeleitet oder doch ein klarer Fluß seine Wellen kräuselt, überspannt von steinernen oder hölzernen Brücken. Es mag genügen, vor allen andern einige zu nennen. Wo finden wir eine Stadt, die sich messen könnte mit dem alten Köln, das seinen Namen trägt von einer Kaiserin und berühmt ist durch die Gebeine der heiligen drei Könige? In ganz Europa findest du nicht eine andere in gleicher Pracht und Herrlichkeit. Sie ist reich an Kirchen und öffentlichen

5. Geographie von Europa mit Ausschluß des Deutschen Reiches - S. 50

1899 - Wittenberg : Herrosé
— 50 — gehört wegen der breiten Straßen, schönen Plätze und prächtigen Paläste zu den s ch önsten Städten Europas und ist ein Hauptsitz italienischer Wissenschaft (Universität). Wichtig ist die Seiden- und Baumwollenindustrie. Bei Turin erreicht die Mont Cenis-Bahn von Frankreich her den Po. — Die Festuug Alessandria wurde von den lombardischen Städten zur Zeit der Kämpfe derselben mit Kaiser Friedrich Barbarossa erbaut und zu Ehren des damaligen Papstes Alexander benannt. Sie ist durch Sümpfe geschützt und bewacht den wichtigsten über die Apenninen führenden Paß. — Genna (220 T.) gehört zu den s ch ö n st g e l e g e n e n Städten Europas und wird in Bezug auf Lage nur von Neapel und Konstantinopel übertroffeu. Namentlich bietet die Stadt vom Meere aus einen großartigen Anblick, hat aber auch im Junern einige schöne Straßen und prächtige Marmorpaläste und Kirchen, weshalb sie von den Italienern „das prächtige Genna" ge- nannt wird. Genua ist der b e d e u t e u d st e S e e h a u d e l s h a f e u Italiens.. Hier wurde Kolumbus geboreu. Mailand (450 T. E.) liegt zwischen dem Ticino und der Adda, mit denen es durch Kanäle verbunden ist. Es ist die r e i ch st e und g r ö ß t e S t a d t Oberitaliens, ein Hauptsitz der Seidenindustrie, der Mittelpunkt des Landhandels und des italienischen Eisenbahn- netzes. Mailand ist schön gebaut, liegt in der fruchtbarsten Gegend der Po- Ebene und bildet einen der größten Seidenmärkte Europas. Von den Bau- werken ist uamentlich der Dom hervorzuheben, welcher in der Mitte der Stadt steht. Er ist nach der Peterskirche in Rom die größte Kirche Italiens und von innen und außen mit Marmor belegt; erbaut wurde er von einem deutschen Baumeister. Ju der Nähe von Mailand liegt die Stadt M onza, wo die „eiserne Krone" aufbewahrt wird, mit welcher sich Karl der Große krönen ließ, nachdem er den Longobardenkönig Defiderins besiegt und ins Kloster geschickt hatte. — Mantna liegt am Mincio in sehr schützender Sumpf- Umgebung und ist eine der stärksten Festungen Europas. Hier wurde 1810 Andreas Hofer erschossen. (Gedicht von Julius Mosen: „Zu Mantua in Banden der treue Hofer war".) — pavia am Ticino war einst die Haupt- ftadt des Longobardenreichs. Venedig (150 T.) ist eine Jnselstadt (liegt auf etwa 120 Inseln) an der Küste des Adriatifcheu Meeres am Nordrande der Lagunen (Strand^ seen), welche mit dem Meere in Verbindung stehen, und ist eine der merk- würdigsten Städte der Erde. Die Inseln sind voneinander durch schmale Kanäle getrennt, über die 380 Brücken führen; der größte Kanal (der „große Kanal" oder Canal grande) durchfließt die Stadt in Form eines S und ist die Hauptader des Verkehrs, welcher auf Gondeln vermittelt wird. Die Häuser sind auf eingerammten Eichenpfählen erbaut. Der Glanz- puukt der Stadt mit dem größten Menschengewühl ist der Markusplatz. Er ist wegen seiner Reinlichkeit und Pracht oft mit einem ungeheuren Saale verglichen worden. Auf dem Markusplatze werden täglich zahlreiche Tauben gefüttert, weil eine Taube einst das Herannahen einer feindlichen Flotte ver- kündigte und dadurch Retterin der Stadt wurde. Außer den zahlreichen ans Marmor errichteten Palästen, von denen aber viele verfallen sind, sind von Gebäuden sehr sehenswert die Markuskirche, der Dogenpalast und das könig- liche Schloß. Die Markuskirche ist nach dem Schutzheiligen der Stadt, dem Evangelisten Markus, dessen Gebeine und geschriebenes Evangelium in

6. Lehrbuch der Geschichte des Altertums für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 179

1903 - Leipzig : Roßberg
— 179 — Versorgung, das Feuerlöschwesen, die Regulierung der Tiberufer, für Italien den Ausbau des Straßennetzes. - 8. Besserung in der Verwaltung der Provinzen. Die Provinzen hörten jetzt auf, die Stätten zu sein, aus welchen alljährlich neue Beamte möglichst große Erträge und Einkünfte zu gewinnen suchten, um sich möglichst schnell zu bereichern und auf Kosten der Provinzbewohner ein Vermögen zu gewinnen. Die Hälfte der Provinzen stand unter unmittelbarer Verwaltung des Kaisers, welcher dorthin seine militärischen Statthalter und zur Ordnung der Steuererhebung besondere kaiserliche Beamte, die Prokuratoren, schickte. Selbst über die vom Senat verwalteten Provinzen übte der Kaiser ein Aufsichtsrecht aus. Tüchtige Statthalter wurden oft für mehrere Jahre in ihrer Stellung belassen. Abgeordnete der Provinzen versammelten sich in Landtagen und ermöglichten es so dem Kaiser, die Bedürfnisse jeder Provinz kennen zu lernen und zu berücksichtigen, sowie die Klagen über die Verwaltung zu erfahren und abzustellen. Vor allem sah es Augustus als seine Ausgabe an, Maßregeln zu treffen, welche die Erpressungen in den Provinzen wirklich beseitigten. Die Beamten erhielten ein festes Gehalt, und die Entschädigung für Reisekosten wurde genau festgesetzt. Jeder römische Bürger durste an den Kaiser Berufung einlegen und von jedem Punkte des Reiches aus in Rom sein Recht holen oder die Gnade des obersten Herrschers anflehen. Des Kaisers persönliche Fürsorge war überdies außerordentlich; fast alle Provinzen hat er bereist, notleidende Städte unterstützt, durch Erdbeben zertrümmerte wieder aufbauen lassen, widerspenstigen ihre Freiheiten entzogen und verdiente mit dem Bürgerrecht und anderen Vorrechten beschenkt. 9. Fürsorge für Handel und Berkehr. a) Um den Verkehr innerhalb des gesamten Reiches wirksam zu fördern, übernahm der Kaiser die Sorgen für die öffentlichen Straßen, bald darauf die Oberleitung über die öffentlichen Bauten und namentlich über die Wasserleitungen. Augustus selbst entwarf einen Plan zu einem großen Straßennetz. Fünf Hauptstraßen gingen von dem goldenen Meilenzeiger in Rom aus. Ebenso wurden zahlreiche Alpenstraßen errichtet. Waren sie auch zunächst nur Heerstraßen, so förderten sie doch den Absatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die Bequemlichkeit und die Regelmäßigkeit des kaufmännischen Verkehrs. b) Auch die Sicherheit des Seeverkehrs ward wieder hergestellt. Erst jetzt konnte der Handel zwischen dem Morgenland und Italien richtig ausblühen, nun konnten die reichen Naturerzeugnisse der asiatischen Provinzen und die überaus zahlreichen Erzeugnisse des Morgenlandes, welche dem Luxus dienten, ungestört 12*

7. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 109

1908 - Trier : Stephanus
— 109 — gibt es noch im April, und sie beginnen oft schon wieder im November. Südfrüchte können daher nur an geschützten Stellen gedeihen. Der fruchtbare Boden wird von der arbeitsamen Bevölkerung sehr sorg- fältig angebaut. Die Felder geben jährlich gewöhnlich eine zweifache Ernte. Zuerst werden sie mit Weizen und dann mit Mais bestellt. Aus Maisgrütze und Milch bereiten die Bewohner eine breiartige Speise, die Polenta, welche ein tägliches Nahrungsmittel ist. Die Wiesen werden im Jahre vier- bis sechsmal gemäht. Die sumpfigen Niederungen eignen sich zum Anbau von Reis. Die Grenzen der Felder sind mit Kastanien, Ulmen und Maulbeerbäumen bepflanzt; daher ist die Seidenraupenzucht und folglich auch die Seidenindustrie bedeutend. An den genannten Bäumen rankt sich die Weinrebe empor; auch Felgen und Mandeln erzeugt der Boden. Die ganze Ebene gleicht in der Art ihrer Bewirtschaftung einem großen Garten; mit Recht wird sie der größte Garten Europas genannt. Der Reichtum an Wiesen läßt auf eine bedeutende Rindviehzucht schließen. An mineralischen Schätzen ist die Tiefebene arm. e) Städte. Die fruchtbare Ebene kann eine zahlreiche Be- völkerung ernähren; wenn sie auch nur '/z von Italien ist, so wohnen doch dort 2/s seiner Bewohner; daher finden sich hier viele große Städte. Zu nennen sind: 1. Venedig mit 158 000 Einw. Es ist auf mehr als 100 Lagnneninfeln erbaut. Die fast alle aus Marmor erbauten Häuser stehen auf eingerammten Pfählen dicht am Wasser, welches die Schwellen berührt. Straßen fehlen; dagegen durchziehen an ihrer Statt in allen Richtungen zahlreiche Kanäle die Stadt, über die sich im ganzen 378 Brücken wölben. Aller Verkehr wird durch Gondeln vermittelt. Der Mittelpunkt der Pracht Venedigs ist der Markusplatz mit seinen herrlichen Bauwerken; an denselben stößt die schönste Kirche der Stadt, die Markuskirche. Ein anderes Prachtgebäude Venedigs ist der Dogenpalast. Darin wohnte das Ober- Haupt Venedigs (der Doge), so lange es ein selbständiger Staat (eine Republik) war. Eine 4 km lange Brücke verbindet die Stadt mit dem Festlande. Venedig wurde zur Zeit der Völkerwanderung von Flücht- lingen erbaut, die vor Attila Schutz suchten. Wegen seiner Lage am Meere wurde es ein bedeutender Handelsplatz. Als Amerika noch nicht bekannt war und der Handel nach dem Morgenlande über Venedig ging, war es die erste Handelsstadt Europas und daher reich und mächtig. Ein bekannter Reim preist daher auch Venedigs Macht. Pius X. war vor seiner Wahl zum Papste Patriarch von Venedig. — 2. Padua, eine Universitätsstadt, liegt westlich von Venedig. — 3. Die Festung Verona (in der deutschen Heldensage Bern) liegt da, wo die Etsch in die Ebene eintritt. — 4. Mantua ist auch eine Festung (am Mincio); hier wurde Andreas Hofer erschossen. (Vgl. S. 84.) — 5. Die größte Stadt der Lombardei ist Mailand (von Mediola- num — Stadt [Sand] der Mitte, weil es in der Mitte des Tieflandes liegt) (500 000 Einw.), das durch seine Lage an schiffbaren Kanälen und der Mündung der Alpenstraßen eine wichtige Handelsstadt ge- worden ist. Es ist der Mittelpunkt der Seidenindustrie und hat einen

8. Johann Vasmer von Bremen - S. 132

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 132 — und selbst aus Konstantinopel, das damals noch christlich war, herbeigeströmt waren, um an den Unterhandlungen teilzunehmen oder ihre Schaulust zu befriedigen; denn die prächtige Hofhaltung des alternden Kaisers, der Großen des Reiches und der hohen kirchlichen Würdenträger bot säst jeden Tag ein neues, wechselvolles Bild, Turniere und andere Spiele sorgten für Unterhaltung der vornehmen Gäste, und prunkvolle Gottesdienste in der alten Domkirche, die hauptsächlich den Zweck hatten, die ketzerischen Hnssiten von der Macht und dem Glanz der römischen, „alleinseligmachenden" Kirche zu überzeugen und sie zu blenden, riefen schon am frühen Morgen die Gläubigen zur Andacht, nachdem sie kaum von den Vergnügungen des vorigen Tages sich ausgeruht hatten. Auch sonst bot Basel der Sehenswürdigkeiten mancherlei, die den Fremden wohl einige Zeit fesseln konnten. In der schönen Rheinebene am User des herrlichsten deutschen Stromes erbaut, der die Stadt in zwei ungleiche Hälften teilte, war sie schon zu damaliger Zeit ein Haupthandelsplatz des Südens, da die mächtige Wasserstraße den Verkehr mit den großen Rheinstädten Straßburg, Mainz und Köln, ja mit dem fernen Ocean begünstigte. Ans der Rheinbrücke, die bereits im Jahre 1226 erbaut wurde und heute noch steht, befand sich der „Lällenkönig", ein fratzenhafter Kopf, welcher vermittels der Schwingungen eines Pendels Zunge und Augen bewegte und für ein Kunstwerk ersten Ranges galt; an einer, gegenwärtig abgetragenen Mauer war der sogenannte „Totentanz" zu sehen, ein großes Freskogemälde, welches zum Andenken an eine große Pest im Jahre 1312 dort angebracht war und die Macht des Todes über den Menschen versinnbildlichen sollte. In nicht beträchtlicher Entfernung von der Stadt erhoben die Alpen ihre schneebedeckten Häupter, welche bei den Strahlen der untergehenden Sonne oft in Flammen zu stehen schienen und besonders auf die aus der nordischen Tiefebene Kommenden einen ^ überwältigenden Eindruck machten. Aber Heinrich Vasmer hatte für alle diese Sehenswürdigkeiten und Natur-

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 17

1917 - Breslau : Hirt
I A. Deutsche Geschichte. 17 erstatten. Zum Kriege berief der König seine Vasallen, die mit ihren Leuten zu ihm zu stoßen hatten. Die Bischöfe und Klöster ließeri sich dabei durch ihre Vögte und Vasallen vertreten und lieferten außerdem Rosse und Ausrüstungs- gegenstände. Für größere Kriege bot der König den Heerbann der Freien auf. Mehrere ärmere Freie brauchten dabei nur gemeinsam einen Mann zu stellen. Sold gab es nicht, sondern jeder Freie mußte sich im Felde selbst unterhalten. Somit war der Kriegsdienst sehr drückend und führte nicht selten zu Verschuldung und Unfreiheit. svgl. S. 42.] Im Mai hielt Karl nach alter Sitte das Maiseid ab und zeigte sich dort als oberster Richter. Aber er erließ auch unter dem Beirat seiner Vasallen schriftliche Verordnungen, die sich auf kirchliche und weltliche Dinge bezogen. Die Einkünfte des Königs bestanden hauptsächlich in dem Ertrage seiner Krongüter. Einen festen Wohnsitz hatte er nicht. Sehr gern hielt er sich in seinen Pfalzen sschlössern] am Rhein auf. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen, das er wegen seiner warmen Schwefel- quellen gern besuchte. 4. Sorge für die Kultur des Laubes. Karl der Große war eifrig daraus bedacht, den Ackerbau zu heben. Seine Domänen wurden Musterwirtschaften für das ganze Reich. Durch Ausroden dichter Wälder gewann man viel frucht- bares Land zum Anbau von Getreide' Auch der Weinbau wurde verbessert und vom Rhein aus im Lande verbreitet. Auf den Gütern fanden Handwerker reiche Beschäftigung. Sie waren jedoch Hörige; denn ein freies Handwerk gab es noch nicht. Um den Handel zu fördern, befahl Karl den Bischöfen, nach dem Schluß des Gottesdienstes Märkte abhalten zu lassen, die man Messen nannte. Auch die Bildung schätzte Karl sehr hoch. Er berief gelehrte Männer cm seinen Hof und bewies ihnen Achtung und Freundschaft. An den Klöstern und Hauptkirchen errichtete er Schulen, und für die Kinder seiner Hofbeamten unterhielt er eine besondere Hofschule. Diese besuchte er oft selbst, prüfte die Kinder, lobte die Fleißigen und tadelte die Trägen sgedicht: „Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt" von Gerok]. Er ließ sich oft aus guten Büchern vor- lesen, gab den Monaten und Himmelsrichtungen deutsche Namen und sorgte dafür, daß 'die alten Heldenlieder gesammelt wurden. Den Geistlichen befahl er, in der Landessprache zu predigen. Um den Kirchengesang zu verbessern, ließ er Sänger aus Italien kommen und führte bei den größeren Kirchen Orgeln ein. 5. Karl wird römischer Kaiser. Das Reich Karls des Großen dehnte sich von der Elbe bis zum Atlantischen Ozean, von der Eider und der Nordsee bis zu dem Ebro und dem Mittelländischen Meere aus. Deshalb war der Titel: „König der Franken" nicht mehr zutreffend für ihn. Nun begab es sich, daß der Papst Leo Iii. von seinen Gegnern aus Rom vertrieben wurde und bei Karl Schutz suchte. Dieser zog nach Rom, stellte dort die Ruhe und Ordnung wieder her und setzte Leo zum Papste ein. Zum Dank dafür krönte er Karl am Weihnachtstage 800 in der Peterskirche zum römischen Kaiser. Das Volk rief laut: „Dem von Gott gekrönten, großen und Frieden schaffenden Kaiser Hirts neues Realienbuch. Geschichte. 2

10. Abriß der deutschen Geschichte - S. 174

1798 - München : Lindauer
Städte int izten Jahrhrmdert alle übrige europäische Städte an Nettigkeit und Reinlichkeit übcrtraffen, wie (der in Italien 1405 geb., dann 1442 zum Se- kretär Kaiser Friedrichs Ulten, und 1458 zur pabst- lichen Würde unter dem Name Pius Ilte beförderte, 1464 gest.) Aeneas Sylvius bezeuget: so fallen doch die frühesten öffentlichen Anstalten zur Reinigung der Strassen, Plätze und Kanäle in das Ende des sechzehn- ten, und meist erst in den Anfang, oder das Ende des siebenzehnten Jahrhunderts. Bis dahin waren die gepflasterten und ungepflasterten Städte in Deutsch- land (und so mebr und weniger im übrigen Europa) stinkende Sümpfe. In einem gleichen Verhaltuiß stand die Nahrung der Menschen im Mittelalter. Die gewöhnlichsten Nahrungsmittel, selbst in Städ- ten, waren gesalzne und geräucherte Fische, und ge- räuchertes Fleisch, harte Hülsenfrüchte, unverdau- liche Mehlspeisen, und einige Kohlarten. Zu den Zeitendes, eben genannten, Aeneassylvins, waren zwar die Tafeln der deutschen Fürsten mit allen Ar- ten von Leckereyen besetzt; allein die Hofbediente, welche damals noch sämmtlich die Hofkost erhielten, mußten sich mit schwarzem Brod, faulen oder stin- kenden Fischen, zähem Küh- oder Ziegen, oder gar Bärenfleisch, und mit fast mwenießbaren Hülsenfrüch- ten begnügen. . Im nördlichen Deutschland zumal war der Genuß vom geräucherten Rindfleisch, ge- räuchertem Schweinefleisch, geräucherten Würsten und Gänsen von jeher, wie es noch itzt ist, allge- meiner, als im südlichen; und noch vor einem Men- schenalter war es in dem größten Theil des nördlichen Deutschlands gewöhnlich, daß alle nicht ganz arme Hausväter selbst in den Städten gegen den Winter einen oder mehrere Ochsen und Schweine, und eine verhältnißmäßige Anzahl von Gänsen einschlachteten, um von dem gesalzenen oder geräuchertem Fleisch die- ser Thiere, fast das ganze Jahr durch leben zu kön- nen. Am Sonntag kochte man gewöhnlich für die ganze Woche. In den vornehmsten Hausern aß man lange
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